Modul Erfahrungsmedizin - 500 Stunden

1. Ernährungslehre / Diätetik

In der heutigen Zeit wird der Ernährung zunehmend weniger Beachtung geschenkt. Doch gerade mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kann Krankheiten vorgebeugt werden und trägt zum Wohlbefinden bei.

Lehr- und Lernziele: 

Die Teilnehmer sind in der Lage, Funktion der verschiedenen Nahrungsbestandteile erläutern zu können. Bei Krankheiten eine Krankenkost zusammenstellen zu können.

Kursinhalt: 

Grundkenntnisse der Ernährungslehre Fette, Eiweisse, Kohlenhydrat: Aufbau Funktion, Eigenschaften und Bedarf Ballaststoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente: Aufgabe im Organismus Vitamine und Enzyme: wasserlösliche und fettlösliche Vitamine 

Soffwechsel / Säure-Basengleichgewicht / Salzhaushalt / Schadstoffe / E-Nummern / Zusatzstofe / Verschiedene Ernährungsarten (Vegetarismus, usw.) / Fallstudien / Therapiepläne

Voraussetzung: keine Voraussetzungen

Kursdauer: 150 Std.

 

2. Phytotherapie

Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet. Sie verwendet ausschliesslich ganze Pflanzen (Kraut) und deren Teile (Blüten, Blätter, Wurzel), die auf verschiedene Weise (als Frischkraut, als Aufguss, als Dekokt (Auskochung) oder Kaltwasserauszug) zubereitet werden. Auch als Pulver findet sie ihre Verwendung.

Der Einsatz von Heilkräutern wird in der heutigen Zeit immer beliebter. Heilpflanzen wirken zuerst den Symptomen der Krankheit entgegen, wobei diese aber nicht so stark unterdrückt werden wie bei den chemischen Mitteln. Es geht bei der Naturmedizin nicht nur um möglichst rasche Beschwerdefreiheit, vielmehr soll der Körper angeregt werden, die Ursacheen einer Erkrankung endgültig zu überwinden. Phytotherapie kann gut mit anderen natürlichen Heilverfahren kombiniert werden, u.a. natürlich mit der Homöopathie, mit der sie in gewisser Weise ja auch verwandt ist.

Die klassische Zubereitungsform pflanzlicher Heilmittel ist der Tee, sei es nun als Abkochung, Aufguss oder Kaltauszug. Daneben finden sie aber auch Verwendung in pflanzlichen Pillen, Tinkturen, Saftkuren, Wickeln, Salben, Sirupen, Ölen usw. 

Eine alte, noch heute lebendige Tradition hat die Phytotherapie in der chinesischen und ayurvedischen Medizin.

In dieser Fachausbildung geht es vor allem um die praktische Behandlung der Patienten. Dieser Kurs ist vor allem für Personen, die bereits in medizinischen Berufen tätig sind, wie z.B. Heilpraktiker, Krankenschwestern, Drogisten, usw. Durch ganzheitliches Behandeln von Aufgabenstellungen, Lösen von Fallbeispielen wird die Praxis und Theorie miteinander ergänzt.

Lehr- und Lernziele:

Die Teilnehmer sind in der Lage, die Phytotherapie in der täglichen therapeutischen Praxis einzusetzen, die Heilpflanzen und ihre Wirkungen in der Therapie gezielt anzuwenden. Teemischungen, Salben, usw. selbst herzustellen.

Kursinhalt:

Einführung in die Geschichte der Phytotherapie 

Botanik allgemein: Erkennen von Heilpflanzen in ursprünglicher sowie getrockneter Form. Aufbau und Wesen der Pflanze.

Biochemie: Inhaltsstoffe der Pflanzen und ihre Wirkung, Wirkungen auf die einzelnen Organe

Immunsystem, Allergien; typische Pflanzen

Bewegungsapparat; typische Pflanzen

Nervensystem; typische Pflanzen

Wickelanwendungen / Ausleiten mit Pyhtotherapie

In den Praktika steht die Herstellung von Teerezepturen, Teemischungen, Tinkturmischungen, Bädermischungen, Salben, Emulsionen sowie Spagyrik im Zentrum

Voraussetzung: keine Voraussetzungen

Kursdauer: 2 Semester / 300 Std.

 

Die verwendeten Unterlagen zu den Kursinhalten:

Buch: V. Fintelmann / R: Weiss; Lehrbuch der Phytotherapie; 10. Auflage Stuttgart, Hippokrates Verlag

 

3. Ausleitende Verfahren

Ausleitung ist die Entstauung eines Staugebietes mit der Ausscheidung der vorhandenen Schlackenstoffe am entsprechenden Ort nach draussen. Ausleitende Verfahren versuchen, den Organismus so zu entlasten, so dass Funktionsstörungen aufgehoben werden und der Stoffwechsel wieder optimal funktionieren kann. Die Ausleitung geschieht über den Darm, Brechverfahren, Blutegel, Cantharidenpflaster und Schröpfen.

Lehr- und Lernziele: 

Die Teilnehmer sind in der Lage, verschiedene Methoden zur Ausleitung anzuwenden. Die Wirkung der verschiedenen Verfahren zu erläutern.

Kursinhalt:

Schröpfglasmassage: 

Anwendung und Wirkung 

Unblutiges Schröpfen durch Aufsetzen von Schröpfköpfen

Blutiges Schröpfen, beidem vor dem Aufsetzen der Schröpfköpfe die Haut leicht angeritzt wird.

Baunscheidtieren:

Anwendung und Wirkung von Baunscheidtieren

Die Haut wird oberflächlich mit feinen Nadeln punktiert, ohne dass eine Blutung entsteht. Reizöle werden aufgetragen, damit ein künstlich herbeigeführter Pustelausschlag entsteht. Dadurch wird eine Umstimmung hervorgerufen, der Heilungsprozess gefördert und Giftstoffe nach aussen geleitet.

Blutegel:

Anwendung und Wirkung

Die Therapie funktioniert nach dem Prinzip des Ab- und Ausleitens.

 

Cantharidenpflaster:

Anwendung und Wirkung

Das Cantharidenpflaster beinhaltet den Wirkstoff des Spanischen Fliege und gehört zu den blasenziehenden Methoden. Durch den Hautreiz wird eine künstliche Verbrennung ausgelöst, welches zu einer Brandblase führt.

Kursdauer: 20 Std.

 

4. Hydrotherapie / Wasserheilkunde

Die Kneipp-Hydrotherapie ist in ihren Wirkungen grossteils erforscht und gehört zum Fachgebiet der physikalischen Medizin. Sie umfasst Waschungen, Güsse, Voll- und Teilbäder, Wickel, Auflagen und Packungen, Taulaufen, Wassertreten und Schneegehen. Die Kneippanwendungen werden kalt, im Wechsel (warm/kalt) oder warm verabreicht.

Lehr- und Lernziele:

Die Teilnehmer sind in der Lage, die Wirkungen von Wickel und Wasseranwendungen zu erläutern. Wickel und Wasseranwendungen gezielt in der Therapie einzusetzen.

Kursinhalt:

Geschichte der Kneipptherapie

Anwendung und Wirkung von warmen und heissen Wickel (nach Kneipp)

- heisse Rolle

- Dampfkornpresse

- Kompressen und Wickel mit verschiedenen Heilkräuter und Teearten

Anwendung und Wirkung von warmen und kalten Wasseranwendungen (nach Kneipp) 

- Erfrischungsbäder (Pfefferminzbad, Melissenbad, usw.)

- Beruhigende Bäder (Lindenblütenbad, Lavendelblütenbad, usw.)

Kursdauer: 30 Std.